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Formen des Erinnerns


Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Dachau mit anschließenden Stadtführungen in München

Alle Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe begaben sich am Donnerstag, 25.04.2024 auf eine Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Dachau, um an die Schrecken der Nationalsozialisten zu erinnern. Bereits im Unterricht hatten sie sich mit unterschiedlichen Formen der Erinnerung auseinandergesetzt. Gerade in unserer heutigen Zeit, in der die Themen Antisemitismus und Rechtsextremismus leider wieder an Bedeutung gewinnen, ist es besonders wichtig, über die Verbrechen und menschenunwürdigen Taten der Nazis zu sprechen. Durch den Besuch von außerschulischen Lernorten werden theoretische Inhalte mit Gefühlen und Emotionen in Verbindung gebracht und dadurch nachhaltig verinnerlicht.

Mit drei Bussen startete die Gruppe vom MGF in Richtung Dachau und nahm im Klassenverband an sehr informativen und aufschlussreichen Führungen durch die KZ-Gedenkstätte teil. Neben dem Gelände des ehemaligen SS-Lagers, dem berühmten Lagertor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ und dem Appellplatz blieben bei den Schülern sicherlich auch der Bunker mit all den schrecklichen Strafen, die nachgebauten Baracken und der Krematoriumsbereich in Erinnerung. An solch einem Ort des Grauens wurden allen Beteiligten die menschenunwürdigen Lebensbedingungen und berührenden Einzelschicksale vor Augen geführt.

Nach knapp 3 Stunden ging es mit dem Bus weiter Richtung München. Nach einer kurzen Mittagspause konnten sich die Schülerinnen und Schüler nun zwischen 4 thematischen Stadtführungen entscheiden. In der Führung „Nationalsozialismus in München“ besuchte die Gruppe neben der Feldherrnhalle, an der am 09.11.1923 der Hitlerputsch gestoppt wurde, auch das Mahnmal, das an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert, das ehemalige Parteienviertel und zum Abschluss den Königsplatz. Während der Führung lernten die Schüler auch die Geschichte von Walter Klingenbeck kennen, welcher sich trotz seines jungen Alters gegen das NS-Regime stellte und versuchte auf die Missstände aufmerksam zu machen.

Bei der Führung „Jüdisches Leben in München“ erfuhren die Schülerinnen und Schüler nicht nur Allgemeines über das Leben von Juden in Bayern und v.a. München seit dem Mittelalter, während dem es häufiger zu Pogromen aufgrund antisemitischer Vorurteile kam, sondern machten auch mit Münchner Einzelpersonen oder Familien Bekanntschaft. An Orten wie dem Hofbräuhaus, dem Alten Hof oder der neuen Synagoge konnte die Lebensgeschichte von z.B. Kurt Landauer, dem ehemaligen Präsidenten des FC Bayern, dem Schriftsteller Lion Feuchtwanger oder den Brüdern Wallach, die in München ein Trachtengeschäft eröffneten und nach der Emigration in die USA dort teilweise erfolgreich weitermachten, nachvollzogen werden.

In der Führung „Widerstand im Nationalsozialismus“ ging es an die LMU München, wo die Schülerinnen und Schüler Eindrücke über das Wirken der Studentengruppe „Weiße Rose“ um die Geschwister Sophie und Hans Scholl gewinnen konnten. Anschließend führte der Weg quer durch Schwabing zum Georg-Elser-Platz, wo über den Handwerker Georg Elser erzählt wurde, der 1939 ein Attentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller verübte, das nur knapp scheiterte. Angeregt durch das junge Alter der Widerstandskämpfer und durch die lebendigen Erzählungen des Stadtführers, waren die Schülerinnen und Schüler durchgehend interessiert und stießen auf dem Weg einige Diskussionen an. 

Nach einem langen, lehr- und erfolgreichen Exkursionstag bleibt im Sinne der Demokratieerziehung nur zu sagen: „Nie wieder!“

rm

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